RGBooze II


Erstellt: 2009-12-20Letzte Änderung: 2010-06-05 [vor 13 Jahren, 10 Monaten, 15 Tagen]

RGBooze II Elektronik und Wasser - nicht immer eine schlechte Kombination. Man muss nur genug Konfetti dazugeben und fertig ist das Weihnachtsgeschenk für Mutti.

Dachte ich zumindest - siehe Probleme.

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Beschreibung

Genau wie bei RGBooze I befindet sich eine RGB-LED in einer Glasflasche, wird von einem kleinen AVR (hier ein ATtiny13) angesteuert und erleuchtet selbige somit recht farbenfroh.

Der Hauptunterschied zum Vorgänger ist allerdings, dass hier die Flasche tatsächlich mit Flüssigkeit (Wasser) gefüllt ist und die Schaltung nicht mehr durch einen Schalter, sondern direkt durch das Wasser (mithilfe zweier Drahtkontakte) aktiviert wird. Schüttelt man die Flasche, beginnt die RGB-LED durch all ihre Farben zu faden, alle 20 Sekunden wird zusätzlich das Stroboskop aktiviert, was einen sehr netten Effekt bringt; besonders in Verbindung mit dem sich im Wasser befindlichen Konfetti, welches nach dem Schütteln mehr oder minder schnell zu Boden sinkt.

Nach 100 Sekunden schaltet sich die Flasche wieder ab, der AVR legt sich schlafen und die Schaltung zieht so gut wie keinen Strom.

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Aufbau

Info Anmerkungen zur verwendeten RGB-LED und weitere Informationen gibt es im Artikel zu RGBooze I.

Flasche und Konfetti

Ich verwende eine 10 cL-Vodkaflasche der Marke "Jelzin". Diese wird bis zum Halsansatz mit Wasser und anschließend mit selbstgemachtem Glitterkonfetti befüllt.

Das Konfetti besteht bei mir zum einen aus in Stückchen geschnittener, metallbasierter "Weihnachtsfolie" (keine Ahnung wie das richtig heißt) in den Farben grün und rot. Diese ist zwar etwas schwer und sinkt im Wasser recht schnell wieder zu Boden, erfüllt ihren Zweck aber dennoch. Zum anderen habe ich noch etwas Lametta zerschnippelt und mit hinein gegeben, was auch recht gut aussieht.

Schaltplan

Schaltplan
Beide Drahtkontakte sollten ca. 5 mm lang sein und einen Abstand von mindestens einem Millimeter (besser etwas mehr) haben.

Achtung - hier gibt es ein großes Problem mit Korrosion; siehe Probleme.

Die blaue LED hat keinen Vorwiderstand, da ich keinen passenden in SMD-Bauform zur Hand hatte. Hier vertraue ich mal auf den Innenwiderstand der Batterien. ~_~ Die Vorwiderstände sollten bei einem Nachbau je nach verwendeter RGB-LED neu berechnet werden.

Platine

Die Schaltung habe ich auf ein Stück doppelseitig bekupferte Lochrasterplatine aufgebaut, um den Aufbau kompakter zu halten. Die "Durchkontaktierungen", also die Verbindungen zwischen Ober- und Unterseite der Platine bestehen einfach aus Drahtresten, die ich durch die jeweils zu verbindenden beiden Löcher stecke, oben und unten anlöte und die Reste dann abknipse.

Dichtung und Wasserstand

Die gesamte Platine muss in eine dichte Schicht Heißkleber eingepackt werden und danach natürlich immer noch durch die Flaschenöffnung passen. Zum Bändigen des Heißklebers einfach einen Finger nass machen und die Masse wie gewünscht verformen.

Die Platine wird dann so in den Flaschenhals gesteckt, dass die LED und die beiden Kontaktdrähte vollständig im Wasser hängen. Der Wasserstand darf nicht höher sein; die Flasche darf nicht randvoll sein, damit noch eine Luftblase bleibt, die beim Schütteln letztendlich die Schaltung einschaltet.

Wenn der Wasserstand stimmt und die Platine gut sitzt, muss alles mit Heißkleber im Flaschenhals fixiert und abgedichtet werden. Das kann mitunter richtige Fummelarbeit sein. Ein dünnen Schraubenzieher, dessen Spitze man permanent mit Wasser befeuchtet und zum Hineinpressen des Heißklebers in die zu dichtenden Löcher verwendet, kann da sehr hilfreich sein. Sicherheitshalber habe ich zum Schluss auch noch mehrere Tropfen Sekundenkleber im Flaschenhals verteilt. Nun kommt kein Wasser mehr heraus.

Stromversorgung

Zwei Knopfzellen CR1220 (3V, 35 mAh, 12,5x2,0 mm) befinden sich im Flaschenhals über der eingegossenen Platine. Zwei Unterlegscheiben dienen als Batteriekontakte. Das ganze passt perfekt und durch den Druck des Flaschendeckels besteht guter Kontakt.

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Funktionsweise

Geblinke

Die Firmware dieser Bastelei baut auf dem Code von RGBooze I auf. Zusätzlich wurde in den PWM-Interrupt ein Interruptor eingebaut, der - wenn aktiviert - für einen netten Stroboskopeffekt sorgt.

Ein/Aus

Einer der beiden Drahtkontakte ist mit GND verbunden, der andere hängt direkt an einem AVR-Portpin mit aktiviertem internen PullUp-Widerstand. Der Wasserwiderstand reicht, um den Portpin nach GND zu ziehen. Ist der Widerstand nicht mehr groß genug (wenn die Luftblase die Drähte passiert), wird der Portpin HIGH, ein Pin Change Interrupt wird ausgelöst und der AVR wacht auf. Siehe auch Probleme.

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Fertig

Fotos


Videos

Die Kamera kann den Effekt leider nicht so schön darstellen - in Echt sieht das ganze etwas besser aus. Auch der Stroboskopeffekt wird im Video nicht gezeigt, da die Kamera dies nur als unregelmäßiges Geblinke aufzeichnet und man nichts erkennt.



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Download

Den Assembler-Sourcecode, mein Linux-Makefile und die brennfertige hex-Datei gibt es hier zum Download.

Mit Wassersensor

Download: rgbooze2-1.0.zip [8.61 kiB]
[1140 Downloads]

Ohne Wassersensor (immer eingeschaltet)

Download: rgbooze2-1.0-nosensor.zip [8.52 kiB]
[1102 Downloads]

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Probleme

Die Drahtkontakte korrodieren aufgrund der anliegenden Spannung sehr schnell, bereits nach einem Tag haben sich Kontakte und Wasser ekelhaft braun gefärbt. Na toll - ich dachte, das Projekt wäre fertig. ~_~

Im Forum existiert bereits ein Thread zu dem Thema. Vorschläge werden gerne entgegengenommen. Ich denke jedoch nicht, dass ich das Dingen vor Weihnachten noch einmal in die Hand nehmen werde. Naja...muss ich mir halt was anderes ausdenken. :-P

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Besuchereinsendungen

Nachbauten des RGBooze II von Besuchern dieser Website lassen sich hier bewundern.

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